Die 23:25 (10:15)-Niederlage gegen den Europameister hinterließ enttäuschte Gesichter und Tränen in den Augen der deutschen Spielerinnen. „Wir duschen die Enttäuschung weg. Die Mädels haben die Mentalität, auch weiterhin alles abzurufen. Sie wollen sich in den beiden verbleibenden Partien so gut wie möglich platzieren und sich damit selbst belohnen“, sagte Trainer Smits.

Die ersten 20 Minuten wurden der DHB-Auswahl zum Verhängnis, die durch Chiara Rohr mit 1:0 in Führung ging, danach aber ständig einem Rückstand hinterherlief. 13 technische Fehler vor der Pause verhinderten ein besseres Ergebnis als den 10:15-Rückstand. „Und wenn wir einmal durchgekommen sind, haben wir auch noch zu viele klare Chancen vergeben“, musste Smits feststellen. Sein Team hat bei diesem Turnier bereits Erfahrungen mit Rückständen gesammelt und bewiesen, dass es solche aufholen kann. Gegen Island gelang in der Vorrunde eine Ergebniswende, im Hauptrundenspiel gegen die Schweiz immerhin noch ein Remis. Diese beiden Partien nahm sich Deutschland zum Vorbild für den zweiten Durchgang.

Mit vier Toren in Folge schloss die Smits-Sieben zum 14:16 auf, aber genau danach lief die Partie wieder in die andere Richtung. „In den engen Momenten waren die französischen Spielerinnen pfiffiger und sie hatten eine bessere Spielfähigkeit. Daran müssen wir arbeiten“, stellte der Bundestrainer fest. Kämpferisch überzeugte der EM-Dritte des Vorjahres. Die Abwehr verzeichnete nach der Pause drei Ballgewinne und zwang die Equipe Tricolore zu mehreren Abschlüssen aus wenig aussichtsreicher Position. Kim Ott, die für viel Gefahr aus dem linken Rückraum sorgte, und Leila Ott mit einem Tempogegenstoß verkürzten zum 19:21 (53.). Nachdem Lena Lindemann einen Distanzwurf von Prunelle Kingué pariert hatte, sorgte Kim Ott für den Anschlusstreffer (22:23), kurz darauf hätte sie sogar ausgleichen können.

Die letzte Sequenz des Spiels bestätigte Smits‘ Analyse, dass die Französinnen in den wichtigen Aktionen etwas reifer agieren. Sinnbildlich dafür die letzte Szene: Elea Ferdilus behauptete den Abpraller nach einem Lattentreffer und verwandelte zum 25:23-Endstand. „Schade, weil wir mit einem eroberten Ball noch ungefähr 15 Sekunden Zeit für den möglichen Ausgleich gehabt hätten“, so Smits.

Keine 20 Stunden hat die deutsche Mannschaft nach der Schlusssirene Zeit, um für das Platzierungsrundenspiel gegen Kroatien wieder Energie aufzuladen. Die wird man brauchen, denn: „Das wird ein Kampfspiel ohne Ende“, glaubt der Trainer nach den bislang gesammelten Eindrücken vom Gegner vom Balkan. Die Partie wird ab 12.15 Uhr im kostenpflichtigen Livestream von solidsport im handball.net-Videocenter übertragen.

Frankreich: Gonzalez, Joyet Bondu – Gros (1), Senant, Clerc (1), Abdou (2), Injai (3), Koestner (3), Bureu Cruz (1), Ferdilus (3), Andon (3/1), Chantelly (1/1), Alcée, Lambet, Arotcarena-Rosas (1), Kingué (6).
Deutschland: Steinecke, Lindemann – Walther, L. Ott (2), Werle (1), Rohr (2), Christiansen (4), Heimann, Bornhardt (3), Kern (1), Berens (3), Klocke, Lück, Tucholke (2/1), K. Ott (7).
Schiedsrichter: Mahmoud Elbeltagy/Mahmoud Hamdy (Ägypten).
Zeitstrafen: 1:0.
Siebenmeter: 2/2:2/1.

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Bild: Nächste Mission Platz fünf: Für Jana Walther und das DHB-Team ist die WM noch nicht zu Ende. - Foto: IHF/kolektiff/Sasa Pahic Szabo

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